Fachpersonal und deren Probleme gegenüber dem Kaiserschnitt

Mehr und mehr stelle ich fest, dass es gar nicht die Frauen sind, die solch ein Problem mit dem Kaiserschnitt haben, sondern vielmehr Fachpersonen.

Hebammen, Doulas, Ärztinnen, Therapeutinnen, die den Kaiserschnitt nicht als Geburt wahrnehmen, ihn (oft unbewusst) negativ behaften oder regelrecht prägen und von Beginn an falsch reagieren, etwa, wenn es (ungeplant) zu einem Kaiserschnitt kommt oder auch wenn eine Frau einen Kaiserschnitt-Wunsch äußert.

Diese Menschen sind es, die das Bild und die Wahrnehmung des Kaiserschnitt (falsch) mitprägen und es muss DORT (und nicht nur in den Köpfen der Frauen) endlich mal verstanden werden:

1. Eine Frau, die ihr Baby per Kaiserschnitt bekommen hat, hat es durch den Bauch geboren.
2. Der Kaiserschnitt ist KEINE OP für den Notfall. Echte Notfälle sind sogar äußerst selten.
3. Der Kaiserschnitt ist eine Art zu gebären, die manchmal notwendig, manchmal empfehlenswert, manchmal gewünscht, manchmal ungewünscht ist.
4. Der Kaiserschnitt ist nicht per se die schlechtere Option. Abhängig von den Umständen, Bedürfnissen und der Verfassung (auch mental!) der Frau, kann er auch die bessere Option sein.

Es geht mir nicht drum, den Kaiserschnitt zu empfehlen. Oder zu verharmlosen. Oder zu „promoten“ 😹. Ich will, dass – wenn es gute Gründe für den Kaiserschnitt gibt – er für Mama und Baby so gut wie möglich gestaltet wird, und dass sich die Frau bestmöglich darauf vorbereiten kann.

Und gerade WENN ein Kaiserschnitt nicht geplant war – wenn Frau davon überrumpelt wurde, ist es nötig, ihr mit einer positiven, wertschätzenden Grundhaltung zu begegnen und sie aufzufangen; und nicht mit Überzeugungen und einer Stimmung, die alles nur noch schwerer zu ertragen macht.