Inhaltverzeichnis
- Warum Silikon bei Narben wirkt – Der wissenschaftliche Hintergrund
- Was sagt die Forschung konkret zu Kaiserschnittnarben?
- Gel oder Pflaster – Gibt es einen Unterschied?
- Wann anfangen und wie lange anwenden?
- Ist die Anwendung für dich sinnvoll?
- Aber Achtung: Silikon ist nicht alles!
- Mein Fazit
- Kurzvideo: Produktvergleich
Ob du deinen Kaiserschnitt bereits hinter dir hast oder er noch vor dir liegt – die Narbe wird Teil deiner Mutterschaftsreise sein. Vielleicht hast du schon von Silikonpflastern gehört oder sie in der Drogerie gesehen und fragst dich: „Lohnt sich das wirklich, oder ist das nur ein teures Versprechen? Welche Pflaster sind denn qualitativ geeignet?“
Als Mutter nach Kaiserschnitt kenne ich diese Fragen selbst nur zu gut. Deshalb möchte ich heute die wissenschaftliche Evidenz hinter Silikonpflastern beleuchten und dir helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen – egal ob du dich vorsorglich informierst oder bereits nach Lösungen für deine bestehende Narbe suchst.
Weiter unten blende ich dir außerdem ein Kurzvideo ein, in welchem ich zwei der meistgekauften Produkte auf Amazon teste.
Warum Silikon bei Narben wirkt – Der wissenschaftliche Hintergrund
Silikonprodukte haben sich seit den 1980er-Jahren in der Narbenbehandlung etabliert. Die Forschung zeigt, dass sie durch verschiedene Mechanismen wirken:
- Optimale Feuchtigkeit: Silikonpflaster schaffen ein feuchtes Milieu, das die Heilung der Narbe fördert
- Regulierung der Kollagenproduktion: Silikon hilft dabei, die überschießende Bildung von Kollagen zu normalisieren, was zu flacheren und weniger auffälligen Narben führt
- Schutzfunktion: Die Pflaster bilden eine Barriere gegen äußere Einflüsse wie Reibung und UV-Strahlung
Was sagt die Forschung konkret zu Kaiserschnittnarben?
Mehrere Studien haben die Wirksamkeit von Silikonprodukten speziell bei Kaiserschnittnarben untersucht. Eine Studie mit 60 Frauen zeigte, dass nach regelmäßiger Anwendung von Silikongel-Sheets 64% der Patientinnen keine abnormale Narbenbildung mehr aufwiesen.
Meta-Analysen (also Studien, die die Ergebnisse mehrerer Einzelstudien zusammenfassen) bestätigen die Wirksamkeit:
- Eine Meta-Analyse mit 375 Patienten zeigte signifikante Verbesserungen bei Narbenpigmentierung, -höhe und -geschmeidigkeit durch Silikongel (Wang et al., 2020)
- Ein Cochrane-Review mit 15 kontrollierten Studien belegt, dass hypertrophe Narben (also wulstige, erhabene Narben) bei Anwendung von Silikonprodukten seltener auftraten (Cochrane Review, 2018)
- Eine weitere Vergleichsstudie speziell zu Kaiserschnittnarben von Lee et al. (2014) bestätigte die Wirksamkeit verschiedener Silikonprodukte

Beeindruckend finde ich, dass selbst bei Narben, die bis zu 20 Jahre alt sind, noch Verbesserungen durch Silikon nachgewiesen werden konnten.
Gel oder Pflaster – Gibt es einen Unterschied?
Eine häufige Frage ist, ob Silikongel oder Silikonpflaster (Folien) besser sind. Die gute Nachricht: Die Forschung zeigt, dass beide Formen ähnlich wirksam sind.
Ein direkter Vergleich bei Kaiserschnittnarben (Lee et al., 2014) ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen Gel und Pflastern hinsichtlich der Verbesserung des Narbenbildes. Allerdings wurde das Gel von den Teilnehmerinnen als benutzerfreundlicher empfunden, besonders an beweglichen Körperstellen.
Auch eine weitere Vergleichsstudie (Kong et al., 2020) kam zu dem Schluss, dass beide Produkte vergleichbare Ergebnisse liefern, mit leichten Unterschieden im Tragekomfort.
Die Wahl zwischen Gel und Pflaster kannst du also nach deinen persönlichen Präferenzen treffen:
- Silikonfolien/Pflaster eignen sich gut für die gerade, flache Kaiserschnittnarbe
- Silikongels müssen mehrmals täglich aufgetragen werden, trocknen aber schnell und sind unauffälliger unter Kleidung
Wann anfangen und wie lange anwenden?
Für optimale Ergebnisse beginnt die Silikonbehandlung, sobald deine Wunde vollständig geschlossen ist und die Fäden entfernt wurden. Die internationale Empfehlung lautet:
- Mindestens 12 (besser 24) Stunden tägliches Tragen bei Pflastern
- Bei Gelen mehrmals tägliches Auftragen nach Anweisung
- Behandlungsdauer von 8-12 Wochen
Besonders gut sprechen „unreife“ Narben auf die Behandlung an – also solche, die jünger als 12-18 Monate sind. Aber auch bei älteren Narben sind noch Verbesserungen möglich.
Ist die Anwendung für dich sinnvoll?
Basierend auf der wissenschaftlichen Evidenz können Silikonprodukte tatsächlich einen positiven Effekt auf deine Kaiserschnittnarbe haben. Sie können:
- Die Narbe flacher und unauffälliger machen
- Rötungen reduzieren
- Unangenehme Symptome wie Juckreiz und Spannung lindern
- Das Risiko für wulstige Narben (hypertrophe Narben oder Keloide) verringern
Der größte Vorteil: Die Behandlung ist nicht-invasiv, schmerzfrei und hat praktisch keine Nebenwirkungen – anders als beispielsweise Kortisoninjektionen oder operative Eingriffe.
Aber Achtung: Silikon ist nicht alles!

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, gibt es einige Empfehlungen, die du beachten solltest. Außerdem solltest du die Wund- und Narbenheilung mit bestimmten Nährstoffen und manuellen Anwendungen unterstützen.
Damit dir das bestmöglich gelingt, arbeite bitte (wenn du noch vor dem Kaiserschnitt stehst) das entsprechende Kapitel des Online-Kaiserschnitt-Kurses durch oder (vor und nach dem Kaiserschnitt möglich) hol‘ dir das Kaiserschnitt-Narben-Paket hier. Dieses enthält nicht nur ein E-Book zur kompletten Wundheilung nach Kaiserschnitt sondern auch Checklisten und einen Schnellguide zur Sofortanwendung für deine Kaiserschnittwunde und Kaiserschnittnarbe.
Mein Fazit
Die wissenschaftliche Evidenz spricht dafür: Silikonpflaster und -gele sind keine leeren Versprechen, sondern eine evidenzbasierte Behandlungsmethode für Kaiserschnittnarben. Die Ansprechraten in Studien sind tatsächlich beeindruckend.
Wichtig ist allerdings die konsequente Anwendung über mehrere Wochen. Eine „Wunderlösung“ für eine komplett unsichtbare Narbe sind auch Silikonprodukte nicht – aber sie können das Erscheinungsbild deutlich verbessern.
Ob du dich für Pflaster oder Gel entscheidest, hängt letztlich von deinen persönlichen Vorlieben ab.
Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei Unsicherheiten oder Problemen mit deiner Narbe sprich bitte mit deinem behandelnden Arzt oder deiner Hebamme.
Kurzvideo: Produktvergleich
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