Warum du nach dem Kaiserschnitt rasch aufstehen solltest.

Immer wieder bekomme ich Nachrichten, in denen sich entsetzte Frauen sehr darüber ärgern, dass frisch gebackene Kaiserschnitt-Mütter direkt nach ihrer Bauchgeburt dazu „genötigt“ werden, noch am selben Tag aufzustehen und sich zu bewegen. Bei jeder anderen Bauchoperation dürfe man sich erholen, nur beim Kaiserschnitt müsse man möglichst schnell wieder funktionieren.

Allerdings glaube ich, es liegt ein grobes Missverständnis vor: Es geht nicht darum, dich (für andere) so schnell wie möglich wieder „funktionstüchtig“ zu machen, damit du „deinen Pflichten nachkommen kannst“. Und man will dich auch nicht schikanieren. Außerdem kann dich niemand zum Aufstehen zwingen und wird das auch nicht versuchen, wenn es nicht gesund für dich wäre.

Vielmehr geht es darum, dich (um deinetwillen) zu stärken und deinem Körper beim Heilen zu helfen. Abhängig davon, in welcher Heilungsphase du dich befindest, will damit z. B. das Thromboserisiko gesenkt und die Wundheilung begünstigt werden.

Ich kann von Glück reden, dass ich diese Information 2018 kurz vor meinem Kaiserschnitt noch bekam. Denn ganz ehrlich? Hätte ich nicht gewusst, WIE wichtig es ist, ich wäre nicht aufgestanden. Vermutlich hätte ich die Pflegerin für ruppig und empathielos gehalten und mir gedacht: „Spinnen die? Nach so einer OP steh ich bestimmt nicht sofort auf…“ Aber ich hab’s getan und ich bin heilfroh. Nach dem ersten, wirklich schmerzhaften Aufstehen, ging es relativ flott bergauf, ich konnte mein Baby tragen, auf die Toilette gehen und mich frei bewegen. Ich fühlte mich dadurch stark und kraftvoll. (Und ja, es tat trotzdem noch eine Weile weh. Gut möglich auch, dass ich aussah wie der Glöckner von Notre-Dame…)

Wie sind deine Erfahrungen diesbezüglich?